Viele von euch berichten ja immer wieder von schlechtem Radioempfang digital (DAB+) und auch analog. Wir haben es lang nicht so recht glauben wollen bzw. nachvollziehen können da unser Entwicklungsfahrzeug auf das wir regelmäßig zurückgreifen können hier keinen Grund zur Klage lässt. Auf dem diesjährigen Summit wurde mir allerdings so oft davon berichtet das hier anscheinend umindest einige Fahrzeuge betroffen sind.
Du unser Fahrzeug hier gut funktioniert (nicht besser oder schlechter als unsere Vergleichsfahrzeuge VW T-ROC und BMW M2) sind wir also auf die Suche gegangen nach einem Fahrzeug welches betroffen ist. Vor gut 6 Wochen war es dann so weit. Wir haben ein Fahrzeug angeliefert bekommen bei dem der Besitzer explizit DAB+ bemängelt hat. FM hört er nicht oder so gut wie nicht.
Dieser Thread dreht sich nun explizit um die Aufarbeitung dieses Themas. Wie funktioniert der Grenadier im Bereich Antennentechnik und warum sind einige Fahrzeuge hier besser als andere?
Wir konzentrieren uns hier vornehmlich auf DAB+ es es auch was Messungen angeht deutlich einfacher darzustellen ist und mittelfristig das Radio Medium Nummer 1 sein wird. Auch werden hier viele Schweizer mitlesen die nicht mehr über FM reden da bereits abgeschaltet in der Schweiz.
Zu aller erst erfolgt natürlich die Analyse. Klassisch als Testfahrt und als Messung.
Meine Testroute ist in unserem Industriegebiet in dem wir auch unser Gebäude stehen haben. Wunstorf ist hier tatsächlich sehr gut geeignet da es recht weit vom Sendeturm Hannover entfernt ist. Das Antenne DE Ensemble funktioniert hier aufgrund der kleinsten Sendeleistung am schlechtesten und eignet sich somit Erfahrungsgemäß am besten für Testfahrten. Meine Route ist hierbei immer die gleiche und ist exakt 3200 Meter lang. Diese Route benutze ich für alle DAB+ Testfahrten und immer mit dem Antenne DE Ensemble. Auch weil es keine FM Alternative gibt. Sprich ein Radio könnte nicht automatisch auf FM umschalten bei schlechtem Empfang. Hier höre ich favorisiert 80s80s. Es könnte aber auch 90s90s oder Beats Radio als Beispiel sein. Warum ist das so? Weil eine Frequenz ein Ensemble bilde. Wenn ich also 180.064mHz empfange, empfange ich nicht 80s80s sondern Kanal 5D was in Niedersachsen das Antenne DE Ensemble ist. Wer wissen will auf welchem Mast Ensembles gesendet werden und wo nicht dem empfehle ich den folgenden Link.
https://www.fmlist.org/sendertabelle/dab-ww_more.php?inputLand=D&inputEn=11F7
Hier ist Beispielhaft das Antenne DE Ensemble zu sehen mit allen Sendemasten die es tragen. Hier ist z.b. für unsere Region auffällig das der Sendemast Neustadt am Rbg., Nienburg oder auch Uetze Antenne DE garnicht ausstrahlen. Es "muss" also schlechter sein als andere Ensembles!
Hier meine Testroute im angelieferten Zustand:
Mann kann sehr schön sehen das ich innerhalb der Route 5 DAB+ Aussetzer hatte und eine ca. 100 Meter lange Passage auf der es keinen Empfang gab. Die roten Punkte markieren die Aussetzer, der rote Strich die Passage ohne Empfang. Generell können wir hier also bestätigen das der Empfang eher mäßig ist.
Die Messung an der DAB+ Antennenleitung hinterm Radio hat den gefahrenen Eindruck bestätigt.
Gemessene -67db Maximalpegel sind eher mau. Zur Erklärung Beo Pegel misst man immer im negativen Bereich wobei 0db hier der Maximalwert wären. Dieser ist bei Messungen aber nicht zu erreichen. Die besten Antennen die ich bislang in Wunstorf messen konnte lagen bei -37db (aktive Dachtenne mit einzelnem DAB+ Zweig). Alles ab -55db kann gut funktionieren wenn der Tuner (Radio) ein wenig was kann. Immer wenn man 3db drauf packt entspricht das einer Pegel Verdoppelung. Sprich zwischen dem Grenny so wie er bei uns stand und der besten Messung ever klafft ein Loch von 1000% (!!) weniger Pegel! So gesehen schlägt er sich noch ganz anständig.
Die Frage ist nun warum er schlechter funktioniert als unser Entwicklungsfahrzeug bspw.. Hierzu schauen wir uns den Antennenaufbau einmal genauer an. Im Heck des Fahrzeuges sitzen links wie rechts je ein Antennenmodul.
Das linke Modul ist die Hauptantenne und das rechte Modul die Nebenantenne. Auf der Innenseite des Fahrzeuges sitzt ein Antennensplitter der aus der einen Antenne je ein DAB+ und FM Signal bildet. Die Spannungsversorgung ist dabei Phanotomgespeist mit 12 Volt über den FM Anschluss. Im vorderen Bereich werden die Signale zu einer Leitung zusammengeführt. Das ist technisch schon sehr gut gemacht. Warum hat man also dennoch keinen Pegel. Das Radio können wir hier ja bereits ausschließen da dies nicht Bestandteil der Messung ist. Als wir die Verblendungen hinten abgenommen haben um uns die Antennen genauer anzusehen ist uns folgendes aufgefallen.
Masseleitungen unter der Antenne waren nicht befesitigt. Nach kurzem Check konnten wir auch bestätigen das diese Leitungen auch zu den Antennen gehören. Die Mutter fehlte bei diesem Fahrzeug sowohl links wie rechts.
Hier zum Vergleich einmal ein Fahrzeug welches wir etwas später fotografiert haben bei dem der Besitzer den Radioempfang nicht bemängelt.
Da Masse Masse ist und man hier faktisch nichts kaputt machen kann haben uns kurzerhand dazu entschlossen mal beide Massen mit einer Mutter zu befestigen und erneut eine Messung zu machen.
Und siehe da. Der Pegel steigt direkt auf -51.5db an! Das ist ein Pegelgewinn von 500%!! Lediglich durch das Festschrauben der Masseleitungen. Das war so effektiv das wir hier auf unserem Gelände sogar noch das WDR Ensemble mit rein bekommen haben was nach meinem Kenntnisstand als letztem Mast in Minden ausgestrahlt wird was wirklich schon ein Stück weg ist.
Mit diesem Round-up Haben wir erneut eine Testfahrt gemacht.
Tja was soll ich noch mehr sagen? Auf der gleichen Route gibt es nun nicht einen einzigen Aussetzter mehr und auch die 100 Meter Passage ohne Empfang funktioniert nun Tadellos.
Die Art der Fehlerdarstellung kann durchaus erklären warum einige Fahrzeuge betroffen sind und andere nicht. Nachdem wir uns diesem Thema angenommen haben haben wir bewusst jedes Fahrzeug gecheckt welches bei uns stand. Keines hatte bislang den gleichen Fehler und keiner der Besitzer bemängelte schlechten Empfang. Es ist jedoch nicht auszuschließen das hier diverse Fahrzeuge unterwegs sind die exakt dieses Problem haben. Die Lösung ist allerdings, wie ihr seht, denkbar einfach.
Bezogen auf FM sind wir natürlich auch gefahren. Hier reicht eine kleine 3200 Meter route allerdings nicht aus. Ich habe mir hier als Route den Bereich um den Fliegerhorst Wunstorf ausgesucht der ufgrund seiner Sendeanlagen ein recht Empfangsfeindliches Umfeld bietet. Ich kann bestätigen das sich im unrevidierten Modus teils seltsame Aussetzer im FM bilden. Der Empfang persé war aber nicht schlecht. Leider zeigt einem der Grenadier nicht an wann auf eine Alternativfrequenz gewechselt wird oder ob auf mono geschaltet wird. Daher kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Ich denke das die FM Aussetzer ein hörbares Umschaltverhalten auf eine alternative Frequenz sind.
Die FM Aussetzer sind nach dem Round-up auch weniger geworden jedoch nicht komplett weg. Was meine Theorie der Alternativfrequenz unterstützen würde. Auch unter besten Empfangsverhalten muss ein Tuner irgendwann im Analogbereich auf eine Alternive Frequenz wechseln. Das liegt in der Natur des Systems. Jedoch so muss ich sagen. Ist das so minimal das ich hier keinen Grund zur Klage sehe. Meine Analog Testfahrten waren dabei total etwas mehr als 150km lang.
Regional kann es hier aber sicherlich zu anderen Ergebnissen kommen, je nach gehörter Station.
Unterm Strich bleibt aber. Sind die Muttern wirklich drauf empfängt der Grenadier FM und DAB+ insbesondere genauso gut wie jedes andere Auto.
So ich hoffe dieser kleine Radio inside Tech talk hat euch gefallen und geholfen insofern ihr betroffen seid. Für alle die Radioempfang bemängeln trotz vorhandener Schrauben: Meldet euch bei mir entweder per PN oder per Mail an bs@car-u-audio.de. Wir sind gewillt uns das bei Wunsch auch weiterführend anzusehen.
Ein Video wird es dazu auch noch geben btw..
Du unser Fahrzeug hier gut funktioniert (nicht besser oder schlechter als unsere Vergleichsfahrzeuge VW T-ROC und BMW M2) sind wir also auf die Suche gegangen nach einem Fahrzeug welches betroffen ist. Vor gut 6 Wochen war es dann so weit. Wir haben ein Fahrzeug angeliefert bekommen bei dem der Besitzer explizit DAB+ bemängelt hat. FM hört er nicht oder so gut wie nicht.
Dieser Thread dreht sich nun explizit um die Aufarbeitung dieses Themas. Wie funktioniert der Grenadier im Bereich Antennentechnik und warum sind einige Fahrzeuge hier besser als andere?
Wir konzentrieren uns hier vornehmlich auf DAB+ es es auch was Messungen angeht deutlich einfacher darzustellen ist und mittelfristig das Radio Medium Nummer 1 sein wird. Auch werden hier viele Schweizer mitlesen die nicht mehr über FM reden da bereits abgeschaltet in der Schweiz.
Zu aller erst erfolgt natürlich die Analyse. Klassisch als Testfahrt und als Messung.
Meine Testroute ist in unserem Industriegebiet in dem wir auch unser Gebäude stehen haben. Wunstorf ist hier tatsächlich sehr gut geeignet da es recht weit vom Sendeturm Hannover entfernt ist. Das Antenne DE Ensemble funktioniert hier aufgrund der kleinsten Sendeleistung am schlechtesten und eignet sich somit Erfahrungsgemäß am besten für Testfahrten. Meine Route ist hierbei immer die gleiche und ist exakt 3200 Meter lang. Diese Route benutze ich für alle DAB+ Testfahrten und immer mit dem Antenne DE Ensemble. Auch weil es keine FM Alternative gibt. Sprich ein Radio könnte nicht automatisch auf FM umschalten bei schlechtem Empfang. Hier höre ich favorisiert 80s80s. Es könnte aber auch 90s90s oder Beats Radio als Beispiel sein. Warum ist das so? Weil eine Frequenz ein Ensemble bilde. Wenn ich also 180.064mHz empfange, empfange ich nicht 80s80s sondern Kanal 5D was in Niedersachsen das Antenne DE Ensemble ist. Wer wissen will auf welchem Mast Ensembles gesendet werden und wo nicht dem empfehle ich den folgenden Link.
https://www.fmlist.org/sendertabelle/dab-ww_more.php?inputLand=D&inputEn=11F7
Hier ist Beispielhaft das Antenne DE Ensemble zu sehen mit allen Sendemasten die es tragen. Hier ist z.b. für unsere Region auffällig das der Sendemast Neustadt am Rbg., Nienburg oder auch Uetze Antenne DE garnicht ausstrahlen. Es "muss" also schlechter sein als andere Ensembles!
Hier meine Testroute im angelieferten Zustand:
Mann kann sehr schön sehen das ich innerhalb der Route 5 DAB+ Aussetzer hatte und eine ca. 100 Meter lange Passage auf der es keinen Empfang gab. Die roten Punkte markieren die Aussetzer, der rote Strich die Passage ohne Empfang. Generell können wir hier also bestätigen das der Empfang eher mäßig ist.
Die Messung an der DAB+ Antennenleitung hinterm Radio hat den gefahrenen Eindruck bestätigt.
Gemessene -67db Maximalpegel sind eher mau. Zur Erklärung Beo Pegel misst man immer im negativen Bereich wobei 0db hier der Maximalwert wären. Dieser ist bei Messungen aber nicht zu erreichen. Die besten Antennen die ich bislang in Wunstorf messen konnte lagen bei -37db (aktive Dachtenne mit einzelnem DAB+ Zweig). Alles ab -55db kann gut funktionieren wenn der Tuner (Radio) ein wenig was kann. Immer wenn man 3db drauf packt entspricht das einer Pegel Verdoppelung. Sprich zwischen dem Grenny so wie er bei uns stand und der besten Messung ever klafft ein Loch von 1000% (!!) weniger Pegel! So gesehen schlägt er sich noch ganz anständig.
Die Frage ist nun warum er schlechter funktioniert als unser Entwicklungsfahrzeug bspw.. Hierzu schauen wir uns den Antennenaufbau einmal genauer an. Im Heck des Fahrzeuges sitzen links wie rechts je ein Antennenmodul.
Das linke Modul ist die Hauptantenne und das rechte Modul die Nebenantenne. Auf der Innenseite des Fahrzeuges sitzt ein Antennensplitter der aus der einen Antenne je ein DAB+ und FM Signal bildet. Die Spannungsversorgung ist dabei Phanotomgespeist mit 12 Volt über den FM Anschluss. Im vorderen Bereich werden die Signale zu einer Leitung zusammengeführt. Das ist technisch schon sehr gut gemacht. Warum hat man also dennoch keinen Pegel. Das Radio können wir hier ja bereits ausschließen da dies nicht Bestandteil der Messung ist. Als wir die Verblendungen hinten abgenommen haben um uns die Antennen genauer anzusehen ist uns folgendes aufgefallen.
Masseleitungen unter der Antenne waren nicht befesitigt. Nach kurzem Check konnten wir auch bestätigen das diese Leitungen auch zu den Antennen gehören. Die Mutter fehlte bei diesem Fahrzeug sowohl links wie rechts.
Hier zum Vergleich einmal ein Fahrzeug welches wir etwas später fotografiert haben bei dem der Besitzer den Radioempfang nicht bemängelt.
Da Masse Masse ist und man hier faktisch nichts kaputt machen kann haben uns kurzerhand dazu entschlossen mal beide Massen mit einer Mutter zu befestigen und erneut eine Messung zu machen.
Und siehe da. Der Pegel steigt direkt auf -51.5db an! Das ist ein Pegelgewinn von 500%!! Lediglich durch das Festschrauben der Masseleitungen. Das war so effektiv das wir hier auf unserem Gelände sogar noch das WDR Ensemble mit rein bekommen haben was nach meinem Kenntnisstand als letztem Mast in Minden ausgestrahlt wird was wirklich schon ein Stück weg ist.
Mit diesem Round-up Haben wir erneut eine Testfahrt gemacht.
Tja was soll ich noch mehr sagen? Auf der gleichen Route gibt es nun nicht einen einzigen Aussetzter mehr und auch die 100 Meter Passage ohne Empfang funktioniert nun Tadellos.
Die Art der Fehlerdarstellung kann durchaus erklären warum einige Fahrzeuge betroffen sind und andere nicht. Nachdem wir uns diesem Thema angenommen haben haben wir bewusst jedes Fahrzeug gecheckt welches bei uns stand. Keines hatte bislang den gleichen Fehler und keiner der Besitzer bemängelte schlechten Empfang. Es ist jedoch nicht auszuschließen das hier diverse Fahrzeuge unterwegs sind die exakt dieses Problem haben. Die Lösung ist allerdings, wie ihr seht, denkbar einfach.
Bezogen auf FM sind wir natürlich auch gefahren. Hier reicht eine kleine 3200 Meter route allerdings nicht aus. Ich habe mir hier als Route den Bereich um den Fliegerhorst Wunstorf ausgesucht der ufgrund seiner Sendeanlagen ein recht Empfangsfeindliches Umfeld bietet. Ich kann bestätigen das sich im unrevidierten Modus teils seltsame Aussetzer im FM bilden. Der Empfang persé war aber nicht schlecht. Leider zeigt einem der Grenadier nicht an wann auf eine Alternativfrequenz gewechselt wird oder ob auf mono geschaltet wird. Daher kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Ich denke das die FM Aussetzer ein hörbares Umschaltverhalten auf eine alternative Frequenz sind.
Die FM Aussetzer sind nach dem Round-up auch weniger geworden jedoch nicht komplett weg. Was meine Theorie der Alternativfrequenz unterstützen würde. Auch unter besten Empfangsverhalten muss ein Tuner irgendwann im Analogbereich auf eine Alternive Frequenz wechseln. Das liegt in der Natur des Systems. Jedoch so muss ich sagen. Ist das so minimal das ich hier keinen Grund zur Klage sehe. Meine Analog Testfahrten waren dabei total etwas mehr als 150km lang.
Regional kann es hier aber sicherlich zu anderen Ergebnissen kommen, je nach gehörter Station.
Unterm Strich bleibt aber. Sind die Muttern wirklich drauf empfängt der Grenadier FM und DAB+ insbesondere genauso gut wie jedes andere Auto.
So ich hoffe dieser kleine Radio inside Tech talk hat euch gefallen und geholfen insofern ihr betroffen seid. Für alle die Radioempfang bemängeln trotz vorhandener Schrauben: Meldet euch bei mir entweder per PN oder per Mail an bs@car-u-audio.de. Wir sind gewillt uns das bei Wunsch auch weiterführend anzusehen.
Ein Video wird es dazu auch noch geben btw..